Nachhaltigkeit

Mehr Mehrweg: Hamburger Umweltbehörde will Gastronomie unterstützen

30. Juni 2022
To-Go-Branche im Gastrobereich boomt. Mehrweg-Poollösungen sollen das wachsende Müllaufkommen nachhaltig reduzieren

Lieferdienste und To-Go-Essen liegen im Trend. Aufgrund der Einschränkungen während der Corona-Pandemie haben sie der Gastronomie zuletzt große Zuwächse beschert – Zumeist verbunden mit einem wachsenden Müllaufkommen aus kurzlebigen Einwegverpackungen. Nachhaltige Poollösungen von Mehrwegsystemen, beispielsweise von Recup oder Vytal, könnten Abhilfe schaffen. Bei einer Veranstaltung Ende Juni in der Handelskammer stellte Umweltsenator Jens Kerstan, zusammen mit Wilfried Baur, Vizepräses der Handelskammer, Teilnehmer:innen aus Gastronomie und Handel ein entsprechendes Konzept vor.

Umweltbehörde unterstützt Gastronomie bei Einführung von Mehrweg

Im Zuge des Events am 27. Juni wurden gängige Mehrwegsystem-Poollösungen, darunter Faircup, Recircle, Recup, Relevo, Tiffin Loop und Vytal, in Form von Pitches präsentiert. Im Anschluss konnten Gastronom:innen und Systemanbieter:innen miteinander ins Gespräch kommen. Ziel der neuen Kampagne ist, Gastronom:innen, aber auch den Kosument:innen, Alternativen zu energieintensiven Einwegverpackungen vorzustellen. Idealerweise können Kund:innen schon bald ihre eigenen Behältnisse nutzen, um To-Go-Produkte aus einem Restaurant, Café oder Bringsdienst mit an den Arbeitsplatz oder nach Hause zu nehmen. Alternativ nutzen sie gegen Pfand Mehrwegverpackungen, die sie später im nächstgelegenen Partnerlokal wieder auslösen können. „Damit dies in Hamburg zum Standard wird, bieten wir der Gastronomie weitreichende Unterstützung an“, sagt Kerstan.

Geplant sei eine umfassenden Aufklärungs- und Informationskampagne, die die Einführung der intelligenten wie nachhaltigen Mehrweglösungen langfristig begleitet. Grund für die Initiative ist eine Novelle des Verpackungsgesetzes, die ab 2023 eine bundesweite Angebotspflicht für Mehrweg-Systeme in der Gastronomie vorsieht. 

Ressourcen sparen, Müll vermeiden, Umwelt schützen

Nach Ansicht von Wilfried Baur sind Mehrwegsysteme schon jetzt unverzichtbare Stützen im Kampf gegen die Ressourcenknappheit und die Klimaerwärmung: „Mit der Standortstrategie Hamburg 2040 – Wie wollen wir künftig leben und wovon? hat die Hamburger Wirtschaft sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 klimaneutral zu werden. Handels- und Gastronomie-Betriebe in Hamburg können einen bedeutenden Beitrag zu dieser Entwicklung leisten.“

Das neue Konzept knüpft an die „Kehr.Wieder“-Kampagne an, mit der die Umweltbehörde bereits seit 2018 auf den Einsatz von Mehrweg-Kaffeebechern setzt. Kund:innen, die zum Beispiel eigene Becher mit in die entsprechend gekennzeichneten Partnershops bringen, können pro Kaffee zwischen zehn und 30 Prozent sparen.
sh/sb

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