Metropolregion

Fährverbindung zwischen Cuxhaven und Brunsbüttel kommt

19. Mai 2019
Bundeslandübergreifende Initiative führt zum Erfolg. Elb-Link Reederei GmbH nimmt im Sommer 2015 den Betrieb auf

Brunsbüttel und Cuxhaven kommen wieder näher zusammen. Nach jahrelangen Bemühungen haben die egeb: Wirtschaftsförderung in Brunsbüttel und die Agentur für Wirtschaftsförderung Cuxhaven mit Unterstützung der Kommunen und Kreise sowie der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen einen Betreiber für die vor 14 Jahren eingestellte Fährlinie gefunden. Im Sommer 2015 wird die eigens für den Fährdienst gegründete Elb-Link Reederei GmbH aus Cuxhaven den Betrieb aufnehmen. Zum Einsatz kommen zunächst zwei moderne Doppelendfähren, ein drittes Fährschiff ist ab 2016 in der Planung.

“Fähre ist Vorgriff auf die kommende Elbquerung”

„Die Fährlinie ist ein großer Gewinn für den Norden, denn sie wird einen erheblichen Beitrag zur Entlastung der A7 während der umfangreichen Ausbauarbeiten in den nächsten Jahren leisten“, betonte Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie des Landes Schleswig-Holstein. Und weiter: „Sie wird zugleich – gewissermaßen im Vorgriff auf die künftige Elbquerung – im Rahmen der A20 die Ost-West-Verbindung zwischen Schleswig-Holstein und Niedersachsen deutlich stärken. Natürlich muss sich die Linie schon aus wettbewerbs- und beihilferechtlichen Gründen wirtschaftlich selbst tragen, aber nach den vorliegenden Gutachten besteht dafür auch eine sehr gute Chance.“

Wirtschaftlich von hoher Bedeutung

Für die Menschen in der Region Unterelbe und insbesondere die Unternehmen in Brunsbüttel, dem größten Wirtschaftsstandort in Schleswig-Holstein, hat die Wiederaufnahme der Fährverbindung zwischen Brunsbüttel-Zweidorf und dem Anleger Steubenhöft in Cuxhaven besondere Bedeutung. „Für uns geht damit ein Traum in Erfüllung“, bekannte Friedrich A. Kruse, Geschäftsführender Gesellschafter und Inhaber der Kruse Unternehmensgruppe in Brunsbüttel, die seit gut zwei Jahren eine Niederlassung in Bremerhaven betreibt. Allein sein Unternehmen plant im ersten Schritt täglich bis zu zehn unbegleitete Trailer mit den Fähren über die Elbe zu bringen.

Großes Potenzial

Gutachter bescheinigen der Fährverbindung Brunsbüttel-Cuxhaven enormes Potenzial. Das Planungs- und Ingenieurbüro BalticMarineConsult GmbH aus Rostock ging bereits in einer 2012 im Auftrag der egeb: Wirtschaftsförderung erstellten Studie von einem Verkehrsaufkommen von jährlich 265.000 Pkw und 48.000 Lkw sowie 625.000 Passagieren aus – Tendenz steigend.

24 Fahrten pro Tag

Die Elb-Link Reederei GmbH plant 24 Fährfahrten pro Tag – und damit jeweils zwölf Abfahrten im Eineinhalb-Stunden-Takt ab Brunsbüttel und Cuxhaven. Die 2010 gebauten Doppelendfähren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 16 Knoten haben eine Ladekapazität von 160 Pkw bzw. 52 Pkw und 16 Lastzügen – und können 600 Personen befördern. Die Fahrtdauer beträgt etwa 70 Minuten. Für Pkw kostet eine Fahrt inklusive Fahrer 25 Euro, bei Online-Buchung 23 Euro. Für Fuhrunternehmen richtet sich der Fahrpreis nach der Größe der Lkw. Großkunden sollen spezielle Konditionen erhalten.

Millionen-Investition

Mit der Inbetriebnahme der Fährlinie entstehen zunächst rund 50 neue Arbeitsplätze, inklusive der Beschäftigten für das Selfservice-Restaurant mit rund 400 Sitzplätzen, der Kaffee-Lounge sowie einem Shop mit Reiseutensilien und Souvenirs. Die Investition liegt nach Angaben der Reederei im Millionen-Bereich. Am Anleger in Brunsbüttel sollen unter anderem eine neue Lichtanlage installiert und die RoRo-Rampe verlängert werden. Angedacht ist die Erweiterung der so genannten Vorstauflächen für den Güterverkehr.

Erfahrener Betreiber

Die egeb: Wirtschaftsförderung hat das Projekt „Neue Fährlinie Brunsbüttel-Cuxhaven“ in den vergangenen Jahren von der Machbarkeitsstudie über die Gründung des Arbeitskreises „Elbefähre“ mit namhaften Vertretern aus der maritimen Wirtschaft, der Politik und den Verbänden intensiv begleitet und gesteuert. Mit der Elb-Link Reederei GmbH hat sie einen Betreiber gefunden haben, der über jahrelange Erfahrung im Fährgeschäft und ein am internationalen Markt orientiertes, zukunftsfähiges Konzept verfügt. Die Reederei ist bereits seit 1995 im Fährdienst zwischen Festland und Inseln in Estland aktiv.

him

Quellen und weitere Informationen

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