Metropolregion

Umfrage: Wasserstoffwirtschaft mit großem Potenzial für Hamburg

10. Mai 2021
Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft sei für Innovationsstandort Hamburg sehr wichtig, so eine EEHH-Umfrage. Doch es herrscht noch Handlungsbedarf

Zahlreiche Hamburger Unternehmen sehen ein „enormes Potenzial“ für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Metropolregion Hamburg. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Branchennetzwerks Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH). Für die Erhebung hat das Cluster im April rund 190 seiner Mitgliedsunternehmen befragt. Die Wasserstoffwirtschaft werde von den Befragten für den Innovationsstandort Hamburg nicht nur als „sehr wichtig“, sondern von einem Viertel sogar als „essenziell“ für die wirtschaftliche Entwicklung im Zuge der aktuellen Corona-Pandemie eingestuft.

Hamburg verfügt über gute Voraussetzungen für eine Wasserstoffwirtschaft

„Als Hafen-, Industrie- und Innovationsstandort hat die Metropolregion Hamburg die einmalige Chance, neue Strukturen aufzubauen und sich noch engmaschiger mit regionalen und internationalen Partnern zu vernetzen“, kommentiert EEHH-Geschäftsführer Jan Rispens das Ergebnis. Der Aufbau einer sektorenübergreifenden Wasserstoffwirtschaft sei eine Gemeinschaftsaufgabe, von deren Synergien alle Beteiligten profitieren könnten. Seitens der Politik müsse es dafür nun klare Rahmenbedingungen und intelligente Anreize geben, so Rispens weiter.

Unternehmen wollen auf norddeutsche Wasserstoff-Kooperation setzen

Konkreten Handlungsbedarf hätten die befragten Unternehmen insbesondere bei der Komplettierung der Wertschöpfungskette am Standort Hamburg, der Beantwortung von Fragen zu den Verteilnetzen und Baugenehmigungen erkannt. Als besonders wichtig für die Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft werde zudem eine verbesserte Regulatorik und Planbarkeit sowie eine stabile Abnehmerstruktur erachtet. Dabei sei eine norddeutsche Wasserstoff-Kooperation für mehr als 80 Prozent der Befragten „wichtig“ oder „essenziell“.

Präferenz für grünen Wasserstoff

Perspektivisch gebe es unter den Unternehmen eine Präferenz für den aus erneuerbaren Energien gewonnenen grünen Wasserstoff, so das EEHH. Derzeit würden jedoch viele Betriebe noch ein Nebeneinander von grünem und blauem, also aus Erdgas gewonnenem, Wasserstoff, als legitim erachten, bis die Nachfrage nach grünem Wasserstoff gedeckt werden könne. Im Bereich der Einfuhr von Wasserstoff spreche sich der Großteil der Befragten für den Import von grünem Wasserstoff aus und würde außerdem den Import aus EU-Ländern, Norwegen und dem Vereinigten Königreich gegenüber anderen Ländern bevorzugen. Eine wichtige Rolle könnte dafür künftig der Wasserstoffimport per Schiff spielen. Bis 2025 müsse sich Hamburg auf Schiffsimporte von Wasserstoff einstellen, wenn es nach der Mehrheit der befragten Unternehmen gehe. Als Alternativen seien jedoch auch ein Hochfahren der Eigenproduktion in Deutschland oder der Import per Pipeline statt per Schiff denkbar.
tn/sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Branchennetzwerk Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH)

Gegründet im Dezember 2010 von der Stadt Hamburg und dem Verein zur Förderung des Clusters der Erneuerbaren Energien Hamburg bündelt das EEHH-Cluster die Kompetenzen von aktuell mehr als 190 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen aus der Metropolregion Hamburg im Erneuerbare-Energien-Sektor.

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