Künstliche Intelligenz

So erobert Startup-Gründerin Lena Weirauch die KI-Branche

18. August 2021
Teil 3 der Serie „Female AI – vier Fragen an Frauen aus der KI“. Heute: Lena Weirauch, Mitgründerin des Startups ai-omatic

Der Bereich künstliche Intelligenz bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten. Davon sind auch das Hamburger KI-Unternehmen Synergeticon, der Verein ARIC Hamburg und die Bildungsinitiative proTechnicale überzeugt – und wollen speziell Frauen in der KI mehr Sichtbarkeit verleihen und fördern. Gemeinsam mit den Hamburg News kommen deshalb in der Interview-Reihe „Female AI – vier Fragen an Frauen aus der KI“ junge Frauen zu Wort, die bereits erfolgreich in der Branche Fuß gefasst haben. In der Serie berichten sie von ihrem Werdegang und ihren Erfahrungen.

Vier Fragen an ... Lena Weirauch, Mitgründerin von ai-omatic


Hamburg News: Was machst du in der KI-Branche, und warum ist das wichtig?

Lena Weirauch: Ich bin CEO und Mitgründerin von ai-omatic, einem KI-Startup mit dem Fokus auf industrieller KI. Wir haben eine einzigartige Methode im Bereich der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance, Anm. d. Redaktion) entwickelt, die in der Lage ist, Ausfallzeiten von Maschinen zu verhindern. Dabei bin ich verantwortlich für unsere Strategie, den Vertrieb und die Produktentwicklung. Zusammen mit unserem Vertriebsteam spreche ich mit neuen potenziellen Kunden mit dem Ziel, ihre Probleme und Bedürfnisse im Bereich der Instandhaltung vollständig zu verstehen, um unsere Lösung kontinuierlich zu verbessern. Aufgrund meiner Kenntnisse im Bereich künstlicher Intelligenz bin ich in der Lage, die Bedürfnisse der Kunden in technische Anforderungen zu übersetzen, die ich dann mit unserem Data-Science-Team diskutiere. Ich bin also sozusagen die Schnittstelle zwischen Vertrieb und Produktentwicklung. Darüber hinaus engagiere ich mich als Botschafterin für das in Hamburg ansässige MINT-Orientierungsprogramm proTechnicale.

Hamburg News: Was bist du zur KI gekommen?

Lena: Ursprünglich habe ich Psychologie studiert. Während der Statistikvorlesung meines Bachelorstudiums habe ich meine Leidenschaft für die Verarbeitung und Analyse großer Datenmengen entdeckt. Nach meinem Bachelor-Abschluss wollte ich im Bereich der KI arbeiten, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Deshalb begann ich als Vertriebsleiterin in der Luftfahrt zu arbeiten. Schon nach ein paar Tagen Arbeit im Bereich KI wusste ich, dass es das ist, was ich machen möchte. Mir gefielen die Energie und die Leidenschaft der Menschen, und ich war fasziniert von den interessanten Themen und Lösungen. Heute habe ich die Chance, in einem der innovativsten Bereiche zu arbeiten, und ich liebe meinen Job jeden Tag.

ai-omatic-Mitgründerin Lena Weirauch

Hamburg News: Was sind deine Pläne für die Zukunft?

Lena: Mein Plan ist, dass ai-omatic das relevanteste Unternehmen wird, wenn es um Predictive Maintenance in Deutschland geht, und danach sogar weltweit. Nachdem wir den deutschen Markt abgedeckt haben, planen wir auch den Schritt in den asiatischen und den US-amerikanischen Markt. Ende dieses Jahres werde ich für drei Monate ins Silicon Valley und nach Shanghai reisen, um neue potenzielle Kunden zu treffen. Neben meiner Arbeit forsche ich in meiner Freizeit zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit in Startups.

Hamburg News: Warum sollte es mehr Frauen in der KI geben?

Lena: Ich denke, in jedem Bereich ist es wichtig, vielfältige Teams zu haben – auch, wenn es um KI geht. Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, das großartige Dinge schaffen kann, aber es wird auch die Perspektive seines Schöpfers repräsentieren. Ein sehr gutes Beispiel, um zu unterstreichen, wie wichtig das ist, ist der Fall von Samsung. Hauptsächlich männliche Entwickler waren für die Entwicklung des Samsung-Gesundheitstrackers verantwortlich und was passierte, ist, dass sie vergaßen, einen Perioden-Tracker zu integrieren, obwohl dies ein so wichtiger Teil des Lebens und der Gesundheit einer Frau ist. Diese Art von Ereignissen führt zu einer höheren Aufmerksamkeit für vielfältigere Teams in der KI. Trotzdem ist es noch ein weiter Weg. Vorbilder zu schaffen und Frauen in der KI sichtbarer zu machen, hilft auch, andere Frauen zu motivieren, insbesondere junge Frauen. Wir müssen ein neues Bild in unseren Köpfen schaffen, damit, wenn man an eine Data Scientist denkt, nicht eine männliche Person im Kopf hat, denn das ist immer noch der Fall. Indem wir Frauen aus der KI-Branche ins Rampenlicht stellen, können wir das aktiv ändern, und ich bin stolz darauf, ein Teil davon zu sein.
ae/tn/sb

Quellen und weitere Informationen

Weitere Teile der Serie „Female AI – vier Fragen an Frauen aus der KI“

Ela Daniliuc, Synergeticon

Franziska Wittleder, ARIC e. V.

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