Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz: Brücke zwischen Deutschland und den USA

29. Oktober 2021
KI ist die Schlüsseltechnologie der Zukunft, ist Petra Vorsteher überzeugt. Die KI-Expertin hat eine weitere Förder-Initiative gegründet

Erst Ende August stand die Hansestadt mit dem fAIstival.hamburg ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz (KI). Mit der fünftägigen Veranstaltung präsentierte sich Hamburg für dieses Zukunftsthema als starker Standort. Eine der Initiatorinnen war Petra Vorsteher. Mit dem KI-Gipfel 2021 am 1. Dezember organisiert die Mitgründerin von AI.HAMBURG und AI.FUND schon das nächste Event in Hamburg, das sich den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von KI widmet. „Der internationale AI.Summit, der den Auftakt zur Blockchance Europe 2021 bildet, wird noch globaler werden. Wir haben hochkarätige Speaker gewinnen können, darunter Orlagh Neary, bei Microsoft als General Managerin verantwortlich für AI and Go-to-market-Innovationen, Jamie Cattell, Global Managing Partner - Cognitive Enterprise Strategy bei IBM, oder Mark Anderson, CEO von Pattern Computer mit Sitz in Seattle, der jüngst an der Entwicklung eines Realtime-Coronatests beteiligt war.“

Bilaterale KI-Initiative: Transatlantic AI eXchange

Die USA sind nach wie vor eine treibende Kraft bei der Entwicklung neuer KI-Technologien. Petra Vorsteher, die über 40 Jahre im Silicon Valley gelebt hat und dort unter anderem mit ihrem Mann Ragnar Kruse das IT-Unternehmen Smaato gründete, weiß wie wertvoll grenzüberschreitende Netzwerke sind – und hat deshalb im April dieses Jahres eine weitere Initiative mit ins Leben gerufen: Den Transatlantic AI eXchange.

Der Transatlantic AI eXchange versteht sich als Plattform, die den Austausch im Bereich Künstlicher Intelligenz zwischen Deutschland und den USA vorantreiben will. KI-Webinare, Workshops und Coachings bringen Akteure aus Industrie, Forschung und Regierung zusammen, um Trends und zukunftsweisende KI-Anwendungsfälle zu untersuchen und transatlantischen Geschäftsmodellen und Partnerschaften den Weg zu ebnen.

Gründerin Petra Vorsteher

Erste Veranstaltungen erfolgreich

Die Events auf beiden Seiten des Atlantiks bieten Zugang zu führenden KI-Unternehmen wie Google und SAP, Investoren wie die Risikofonds M12 von Microsoft, Intel Capital oder Bosch Venture Capital, sowie zu etablierten Universitäten und Forschungseinrichtungen wie Stanford und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz. Den Start des Transatlantic AI eXchange begrüßten sowohl Hans-Ulrich Südbeck, deutscher Generalkonsul in San Francisco, als auch Darion Akins, U.S. Generalkonsul in Hamburg.

Erste Veranstaltungen wurden auf beiden Seiten des Atlantiks sehr gut angenommen, freut sich Vorsteher. „Wir hatten beispielsweise Veranstaltungen zu KI im Gesundheitswesen, Robo Cars oder zum Thema „Wie transatlantische Forschung am ICSI – UC Berkeley deutsche Start-ups entfacht“ mit Professor Olaf Groth als Moderator. Der CEO von Cambrian.ai und Autor von Salomos Code wird auch den AI.SUMMIT am 1. Dezember in Hamburg moderieren, worauf wir sehr stolz sind.“ Für 2022 hat Vorsteher eine Konferenz sowie einen Delegationsbesuch im Silicon Valley in Planung.

KI bietet nahezu unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten

KI kann in fast allen Bereichen unterstützen

 Eine verantwortungsvolle Nutzung von KI sicherzustellen, etwa durch die Anonymisierung von Daten, ist ein weiterer Aspekt, den das Transatlantic AI eXchange verfolgt – auch um Skepsis und Befürchtungen in der Bevölkerung zu begegnen. „Im Silicon Valley herrscht eher eine realistische Einschätzung der Chancen und Risiken neuer KI-Technologien vor. Im Rest des Landes besteht jedoch vielfach noch Aufklärungsbedarf, ähnlich wie in Deutschland“, findet Vorsteher. „Dabei ist KI die Schlüsseltechnologie der Zukunft, die unser Leben in fast allen Bereichen positiv verändern kann“, ist die Expertin überzeugt und verweist etwa auf das Feld der Medizin, in dem KI-Systeme maßgeblich Heilungschancen für Patienten erhöhen und Ärzte bei ihren Diagnosen und Therapieentscheidungen unterstützen können.

Intelligentes Arbeiten in naher Zukunft

Das Beste aus beiden Welten

Sofern die Rahmenbedingungen es zulassen. So hat das Hamburger Startup Mindpeak im Mai die Zulassung für ihre KI-Software BreastIHC erhalten, die Brustkrebszellen identifizieren und charakterisieren kann. Das KI-Assistenzsystem zur Diagnose von Prostatakrebs des Hamburger Unternehmens Fuse-AI stecke hingegen noch im Zulassungsprozess, bedauert Vorsteher.

„Solche KI-Lösungen erkennen Krebszellen mit einer Genauigkeit von deutlich über 90%. Das Ergebnis wird dann von dem behandelnden Arzt nochmals überprüft, so dass Patienten das Beste aus beiden Welten erhalten: Der Kombination aus Mensch und Technik.“
ys/kk

Segnungen der (KI-)Medizin

Quellen und weitere Informationen

Künstliche Intelligenz in Hamburg

Hamburg hat sich als starker KI-Standort etabliert. So bringt ARIC, das Artificial Intelligence Center Hamburg, relevante KI-Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft in Veranstaltungen und Workshops zusammen, initiiert und unterstützt Projekte und hilft Unternehmen dabei, eigene Anwendungen im Themenfeld der KI zu implementieren. Zudem kooperiert Hamburg in Projekten wie „KI-Sigs“ mit norddeutschen KI-Instituten in Bremen und Schleswig-Holstein, um das KI-Knowhow im Gesundheitswesen zu bündeln. Hier geht es zum Überblick zu weiteren KI-Hubs und Startups mit Fokus auf KI auf future.hamburg.

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