Wasserstoff

Hamburger Senat fördert Wasserstoff-Projekte mit 223 Millionen Euro

26. August 2022
Dekarbonisierung der Hamburger Industrie und Energiewirtschaft: Senat beschließt Kofinanzierung wichtiger IPCEI-Wasserstoffprojekte

Industrie, Energiewirtschaft und Verkehr in Hamburg sollen zügig dekarbonisiert werden. Dabei spielt grüner Wasserstoff eine zentrale Rolle. Mit dem Programm Important Projects of Common European Interest (IPCEI) der EU werden Wasserstoffprojekte der Mitgliedsstaaten gefördert. Die Finanzierung der insgesamt 62 industriellen Großprojekte in Deutschland teilen sich Bund (70 Prozent) und das jeweilige Bundesland (30 Prozent). Acht Hamburger Wasserstoffprojekte (s. Kasten) werden im Rahmen des IPCEI-Programms unterstützt. Im Zuge dessen hat der Senat am Dienstag (23. August 2022) die Hamburger Kofinanzierung über 223 Millionen Euro bewilligt.

Hamburg mit idealen Standortbedingungen für den Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur

Gerade Hamburg verfüge über ideale Standortbedingungen für den Aufbau eines „Wasserstoff-Starternetzes“, heißt es in einer Mitteilung der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation. Nicht nur die Industrie vor Ort sei gut vernetzt, auch die Infrastruktur für Produktion und Import sowie den transeuropäischen Weitertransport trage dazu bei, dass sich die Fördermittel in der Hansestadt bestmöglich einsetzen lassen. Zu den beiden zentralen Projekten des Hamburger Wasserstoffverbunds gehört zum einen das Hamburger Wasserstoff-Industrienetz (HH-WIN). Anfang August erlaubte das Bundesministerium einen „vorzeitigen Maßnahmenbeginn“. Damit sollen die Arbeiten bereits 2023 beginnen, 2026 könnten voraussichtlich erste Industrieunternehmen mit Wasserstoff versorgt werden. Zum anderen ist die Realisierung des Groß-Elektrolyseurs „Hamburg Green Hydrogen Hub“ am Standort Hamburg-Moorburg, ebenfalls im Hafen, geplant. Die Inbetriebnahme könne laut einer Machbarkeitsstudie bis spätestens 2026 erfolgen. Auf dieser Basis soll eine grundlegende Wasserstoff-Infrastruktur im Hamburger Hafen aufgebaut werden.

Weitere 520 Millionen Euro für IPCEI-Wasserstoffprojekte will der Bund übernehmen

„Als großer Industrie- und Hafenstandort steht Hamburg wie viele andere Metropolen vor einer wahren Mammutaufgabe: Die Unternehmen als wichtige Arbeitgeber unserer Stadt und Treiber von Wirtschaftskraft und Innovation müssen eine wahrhaftige Transformation durchlaufen, um mit nachhaltigen CO2-Emissionssenkungen dem fortschreitenden Klimawandel entgegenzuwirken und sich zukunftsfähig aufzustellen“, sagte Michael Westhagemann, Hamburgs Senator für Wirtschaft und Innovation. Er freue sich über die Pläne des Bundes, „die Hamburger Projekte im Rahmen des IPCEI Wasserstoff mit mehr als einer halben Milliarde Euro an Fördergeldern zu unterstützen.“ Mit der gleichzeitigen Kofinanzierung der Stadt sei ein weiterer, wichtiger Grundstein für die Transformation zu einer künftigen Wasserstoffwirtschaft gelegt worden.

Hansestadt will zum europaweiten Zentrum der Wasserwirtschaft werden

„Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein, damit wir uns so schnell wie möglich aus der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe verabschieden, unsere Klimaziele erreichen und unsere Stadt, unser Land zukunftsfähig machen. Gerade für die Industrie, aber auch für Teile des Verkehrsbereichs, ist Wasserstoff ein zentraler Energieträger, um CO2 einzusparen“, ergänzt Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. So sei das Ziel, die IPCEI-Projekte bis 2028 abzuschließen und dadurch im gleichen Zeitraum den CO2-Ausstoß in Hamburg um rund 600.000 Tonnen zu senken. Dadurch solle Hamburg zu einem bundes- und europaweiten Zentrum der Wasserstoffwirtschaft werden, so Kerstan weiter. Auf dem Weg dahin werde ein integrierter Ansatz über alle Stufen der Wasserstoff-Wertschöpfungskette verfolgt.
nj/sb

Quellen und weitere Informationen

Die Hamburger IPCEI-Projekte:

1.       Shell, Mitsubishi, Hamburger Energiewerke: HGHH – Hamburg Green Hydrogen Hub

2.       Gasnetz Hamburg: HH-WIN – Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz

3.       ArcelorMittal: H2H – H2 für Hamburg/H2Ready

4.       Airbus: WIPLiN – Wasserstoff für die Infrastruktur und Produktion der Luftfahrt in Norddeutschland

5.       Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): H2LoAD – Hydrogen Logistics Applications & Distribution

6.       Hamburg Port Authority (HPA): HyPA – Hydrogen Port Applications

7.       HADAG Seetouristik und Fährdienst AG: H2HADAG

8.       GreenPlug: H2SB – Hydrogen Schubboot

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