Innovation

60 Jahre DESY: Forschungszentrum von Weltrang

17. Januar 2020
Vom Teilchenbeschleuniger zum globalen Forschungszentrum. Würdigung im Rathaus. Was im Jubiläumsjahr alles geplant ist

16.288 Meter Beschleunigungstunnel, 295 Gebäude und Tunnel sowie 2.662 Mitarbeiter aus 77 Ländern – Das Elektronen-Synchroton DESY feiert sein 60. Jubiläum. Am 18. Dezember 1959 im Hamburger Rathaus gegründet, gilt das DESY heute als eines der weltweit führenden Zentren für Beschleunigertechnologie, Strukturforschung, Teilchen- und Astroteilchenphysik. Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank würdigte das Forschungszentrum am Donnerstagabend (16. Januar) mit einem Senatsempfang. Dieser stellte zugleich den Auftakt für das Jubiläumsjahr mit zahlreichen Events und Talks dar.

Wichtiger Bestandteil der Science City Hamburg-Bahrenfeld

„Seit 60 Jahren leisten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt mit Spitzenforschung sowie der Entwicklung neuer Materialien in Bereichen wie Energieversorgung, Klimaschutz oder Medizin einen herausragenden Beitrag für die gesellschaftliche Entwicklung“, sagte Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank. Als Forschungszentrum von Weltrang habe DESY den Wissenschaftsstandort Hamburg in der Vergangenheit maßgeblich geprägt – und spiele als Innovationsmotor sowie elementarer Bestandteil der Science City Hamburg-Bahrenfeld auch in Zukunft eine wichtige Rolle für den Fortschritt Hamburgs. „DESY steht, wie unsere Stadt, für Weltoffenheit, Mut und innovative Ideen für die Welt von morgen.”

DESY-Gelände 1963

Mit PETRA IV in den Maschinenraum des Nanokosmos

Auf dem Senatsempfang präsentierte DESY-Direktor Prof. Dr. Helmut Dosch die Pläne für PETRA IV, ein „3D-Röntgenmikroskop der Superlative“. „Mit ihr werden wir mit einer bisher unerreichten Auflösung in den Maschinenraum des Nanokosmos blicken können“, erklärte Dosch. Seine Prognose: „PETRA IV ist für DESY ein Quantensprung – die Anlage wird unser weltweites Alleinstellungsmerkmal!“ Darüber verriet DESY-Beschleunigungsdirektor Dr. Wim Leemans seine Zukunftsvision von neuartigen Kompaktbeschleunigern mit neuen Technologien, wie Plasma-Beschleunigung.

Vom Teilchenbeschleuniger zum globalen Forschungszentrum

Seit 60 Jahren wird bei DESY in Hamburg-Bahrenfeld – seit 1991 zusammen mit dem zweiten DESY-Standort in Zeuthen (Brandenburg) – Grundlagenforschung betrieben. Heute arbeiten über 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 77 Herkunftsländern an den Themen der Zukunft. DESY stellt dafür weltweit einzigartige Bedingungen: Die Kombination der Lichtquellen PETRA III, FLASH und European XFEL auf dem Forschungscampus Bahrenfeld ermöglicht Experimente mit hochintensivem Röntgenlicht. Zudem bietet DESY mit ergänzenden Methoden zur Herstellung, Bearbeitung und Untersuchung von Nano-Proben und Nanomaterialien einen einzigartigen „Werkzeugkasten“ für Strukturforschende und Wirtschaftsunternehmen weltweit. Der zweite DESY-Standort in Zeuthen widmet sich vor allem der Astroteilchenphysik.

European XFEL-Beschleunigertunnel

Wissen vom Fass und Tag der offenen Tür

Für das Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant: So wird beispielsweise die beliebte Veranstaltungsreihe „Wissen vom Fass“, einem Projekt von DESY und der Universität Hamburg, am 23. April 2020 neu aufgelegt. An den Tresen von Hamburger Bars und Kneipen werden DESY-Experten wissenschaftliche Themen erklären. Darüber hinaus sind im Jubiläumsjahr Talks und Diskussionsrunden geplant. Außerdem findet auf dem Campus in Hamburg-Bahrenfeld am 20. Juni 2020 der Tag der Offenen Tür statt – unter dem Motto ‚DESY60 DAY‘.
sb/kk

Quellen und weitere Informationen

Ähnliche Artikel

Europäischer Forschungsrat fördert drei Projekte aus Hamburg

Rund 7,5 Millionen Euro für Hamburgs Spitzenforschung. Gute Vergabequote für Deutschland insgesamt

Infektionen: Bernhard-Nocht-Institut baut Forschung aus

Bund, Länder und Hamburg fördern neuen Forschungsbereich „Implementationsforschung tropischer Infektionen" mit mehr als acht Millionen Euro

Was macht eigentlich? - Der Forschungscampus European XFEL

Seit zwei Jahren arbeiten am European XFEL Wissenschaftler mit einzigartigen Röntgenblitzen. Was gibt es Neues am XFEL? Wir haben uns umgeschaut
Die von uns eingesetzte Consent Management Plattform (https://app.usercentrics.eu/) konnte nicht geladen werden. Dies kann passieren, wenn AdBlocker diese URL fälschlicherweise blockieren. Einige Funktionen, wie z.B. Kartendarstellungen, Umkreissuchen oder Formulare, können so nicht verwendet werden. Um diese Funktionen benutzen zu können, deaktivieren Sie bitte Ihren AdBlocker oder erlauben Sie den Zugriff auf *.usercentrics.eu.